Nachruf auf Frau Traute Peters

Mitglied im VIJ e.V.
geb. 12.03.1937 Marienburg / Westpreußen
gest. 26.12.2020 Stuttgart

In den Weihnachtstagen wurde Frau Traute Peters in ihre eigentliche Heimat abgerufen.
Kurz vor Ende des 2. Weltkriegs am 10.April 1945 sorgte der Vater Willi Peters dafür, dass seine Frau und die drei Kinder 8, 5 und 4 Jahre mit dem eigenen Pferdefuhrwerk an die Weichsel fuhren, um ein Schiff zu erreichen. „Es wird ein langer, weiter Weg. Hilf deiner Mutter, pass auf deine Geschwister auf, du bist meine Große!“. Es wurde ein langer Weg und ein ständiges Unterwegsein und Tätigwerden für Andere.
Nach Flucht und Internierungslager in Dänemark kam sie 1948 in Biberach an.
Der Kontakt zur Mutter ging verloren, so wurde Traute Peters Heim- und Pflegekind. Später arbeitete sie als Heimerzieherin und Religionspädagogin, bis sie ab 1972 als Geschäftsführerin der evangelischen Frauenarbeit 27 Jahre tätig war.

Im Hospitalhof war ihr Büro, in Kornwestheim die Wohnung, die Bahnhofsmission bildete die Zwischenstation. Sie engagierte sich in der Stiftsgemeinde und war eine aktive Netzwerkerin – sie kannte alle Organisationen, die für die Partizipation und Solidarität der Frauen wichtig sind. Wer kannte Frau Peters nicht! 

Besonders die Themen Flucht und Migration und der Einsatz gegen Gewalt an Frauen lagen ihr am Herzen. So engagierte sie sich auch im VIJ e.V., arbeitete 20 Jahre lang in der Umsetzung einer Ferienwoche für griechische Migrantinnen mit, kümmerte sich dabei um die Mittelbeschaffung und um die Präsentation der Erfahrungen in den Gemeinden. Außerdem unterstützte sie das FIZ, die Beratungsstelle des VIJ für Migrantinnen und Betroffene von Menschenhandel und Ausbeutung. Im FIZ-Förderverein, der 10 Jahre von 2000 bis 2010 Spenden für die Klientinnen des FIZ sammelte, führte sie verlässlich und genau die Kasse. 

Was sie geglaubt hat, zeigt dieser Lieder Vers: „Lass uns Deine Herrlichkeit sehen auch in dieser Zeit und mit unserer kleinen Kraft suchen, was den Frieden schafft. Erbarm Dich Herr.“

Wir danken Frau Peters für ihren stets tatkräftigen, unermüdlichen Einsatz und werden sie nicht vergessen!